Das Haus für Demokratie und Vielfalt
Respekt und Toleranz, Begegnung und Meinungsvielfalt erhalten in Hanau ein neues Zuhause: das Haus für Demokratie und Vielfalt (HDV).
Das HDV entsteht in unmittelbarer Nähe zu den Tatorten des rassistischen Anschlags vom 19. Februar 2020. Es verbindet Erinnerungskultur mit Zukunftsgestaltung: Als Gedenkort erinnert es an die Opfer des Anschlags, gleichzeitig soll es ein Lernort sein, an dem die Gesellschaft aus der Vergangenheit lernt und sich für eine offene, tolerante Zukunft engagiert. Zudem wird es ein Ort sein, an dem politische Handlungsfähigkeit sichtbar wird, um aktiv gegen Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung einzutreten.
Ein lebendiger Ort der Begegnung und Bildung
Das Haus für Demokratie und Vielfalt soll ein Ort sein, den die Hanauerinnen und Hanauer gerne besuchen. Es ist kein Projekt, das über die Menschen in Hanau hinweg entwickelt wird, sondern entsteht gemeinsam mit ihnen. Das HDV soll ein offener, lernender und vielfältiger Ort werden, der als Plattform für Begegnung und Austausch auf Augenhöhe dient. Ziel ist es, durch interaktive Bildungsangebote, niedrigschwellige Veranstaltungen und innovative Formen der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Zivilgesellschaft die demokratische Teilhabe zu stärken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Hanau zu fördern. Dabei ist es besonders wichtig, die Wünsche und Bedürfnisse der Gemeinschaft aktiv zu berücksichtigen.

Beteiligungsprozess und Mitgestaltung
Der Beteiligungsprozess begann im Herbst 2024 mit der Internationalen Konferenz „Gegen das Vergessen – für das Leben“ und wird kontinuierlich fortgesetzt. Träger ist das Amt für Sozialen Zusammenhalt und Sport. Für das HDV bedeutet Beteiligung, transparent über Veranstaltungen zu informieren, Rückmeldungen aus der Stadtgesellschaft einzuholen und gemeinsam Programme sowie Strukturen zu entwickeln. Teil des Prozesses ist es, gemeinsam Fehler zu machen, zu scheitern, neu zu gestalten, zu provozieren, herauszufordern. Nicht jeder mag alle Ideen, doch das gehört zu einer guten (Programm-)Forschung dazu. So lernt das Projektteam aus jedem Schritt für eine stetige Weiterentwicklung. Die Erfahrungen fließen direkt in die zukünftige Gestaltung des HDV ein, damit das Haus zum Spiegelbild der Hanauer Gesellschaft wird – mit Ecken, Kanten und einer Geschichte, die bewegt.

Ein modernes Haus für vielfältige Angebote
Das ehemalige Gebäude der Commerzbank am Kanaltorplatz wurde 2021 von der Stadt Hanau erworben. Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen fördert die Umnutzung und Neukonzeption des Gebäudes im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit 3,4 Millionen Euro. Das Frankfurter Architekturbüro Meurer hat den Wettbewerb für die Gestaltung gewonnen und ist für die Neugestaltung verantwortlich.
Das dreistöckige Haus wird modernisiert und bietet Raum für Tagungen, Workshops, Feste, Bildungs- und Beratungsangebote. Es wird auch einen Ort gegen das Vergessen geben, an dem an die Opfer des Anschlags vom 19. Februar erinnert wird.
