MOBILITÄTSLEITBILD HANAU:
Das Fuß – und Radverkehrskonzept
Komfortabler, sicherer und attraktiver soll der Rad- und Fußverkehr in Hanau organisiert werden. So sieht es das Mobilitätsleitbild vor. Für eine strukturierte Umsetzung wurde 2023/24 das Rad- und Fußverkehrskonzept entwickelt. Dabei wurde die Stadt mit der Expertise der beiden Fachplanungsbüros Stete Planung aus Darmstadt für den Fußverkehr und INOVAPLAN aus Karlsruhe für den Radverkehr begleitet.
Fußverkehr braucht ausreichend Platz und durchgängig nutzbare, hindernisfreie Fußwege. Verkehrsschilder, Werbeaufsteller und auch Gehwegparken stellen im Alltag besondere Herausforderungen für Sehbehinderte, Rollstuhlfahrende, Kinderwagen und Rollatoren dar. Dazu gehören auch sichere Straßenquerungen an Ampeln mit ausreichender Taktung und Querungshilfen, mit z.B. abgesenkten Bordsteinen und Geschwindigkeitsreduzierungen für Fahrzeuge. Auch auf die jungen Verkehrsteilnehmenden liegt in Bezug auf Schulwege ein besonderer Augenmerk.
„Menschen, die zu Fuß gehen, müssen ohne Hindernisse, möglichst ohne unnötige Umwege und sicher an ihr Ziel kommen. Dies auch, wenn sie mobilitätseingeschränkt, z. B. mit Rollstuhl, Rollator, Kinderwagen oder sehbehindert unterwegs sind.“
Auszug aus dem Mobilitätsleitbild Hanau „Richtung Zukunft“.
Auch der Radverkehr braucht ausreichend Platz im Straßenraum, eine klare, bestenfalls abgegrenzte Wegeführung und gute Querungshilfen:
„Das Fahrrad ist nicht nur ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, sondern in vielerlei Hinsicht praktisch. Man kann jederzeit damit losfahren und fast überall damit anhalten. Es verbraucht, insbesondere im Vergleich zum Auto, wenig Platz, wenn man es abstellt. Es ist schnell, wendig und flexibel. Insofern ist es kein Wunder, dass es sich in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit erfreut. Mit dem Zuwachs an Pedelecs, E-Bikes und Lastenrädern kommen weitere Nutzungsmöglichkeiten des Fahrrads hinzu. Damit das Radfahren und Abstellen für alle Verkehrsbeteiligte sicher und effizient bleibt, braucht es dringend einen Ausbau von Radwegen, Kreuzungsmöglichkeiten, Stellplätzen und nicht zuletzt auch Lademöglichkeiten.“
Auszug aus dem Mobilitätsleitbild Hanau „Richtung Zukunft“.
Sowohl für den Fußverkehr als auch den Radverkehr wurde zunächst die Ist- Situation in Hanau erfasst und analysiert. Dabei lag die Betrachtung zum einen auf der Gesamtstadt als solches, zum anderen auf den Ortsteilen im Einzelnen. Es wurden bei der Betrachtung des Fußverkehrs Haupt-, Neben- und –Entwicklungsrouten definiert, für den Radverkehrs Radschnellrouten, Radvorrangrouten, Radhauptrouten und Radnebenrouten des ca. 190km langen Radverkehrsnetzes in Hanau.
Entstanden sind Handlungsempfehlungen für Kernmaßnahmen zur Verbesserung des Fußverkehrs im Allgemeinen aber auch spezifisch für die Ortsteile. Für die Verbesserung des Radverkehrs wurden Maßnahmentypen definiert.
Die Maßnahmen gliedern sich in infrastrukturelle, verkehrsrechtliche und kommunikative Maßnahmen beim Fußverkehr und in infrastrukturelle, kommunikative und serviceorientierte Maßnahmen beim Radverkehr.

©Stete Planung & INOVAPLAN
Die Ausarbeitung des Struktur- und Maßnahmenkonzepts erfolgte in engem Austausch mit den Hanauerinnen und Hanauern.
Startschuss für die Beteiligung war im Juli 2023. In einer Auftaktveranstaltung wurde über das geplante Vorgehen informiert. Dabei konnten erste Anregungen, Ideen und Wünsche zum Thema Fuß- und Radverkehr eingebracht werden. Hieran schloss sich eine Online-Befragung zum Radverkehr in Hanau an, die über 1600 Beiträge erhielt.
Im Herbst 2023 wurden in Workshops sämtliche Stadtteile Hanaus hinsichtlich des Rad- und Fußverkehrs intensiv betrachtet. Als Experten vor Ort gaben Bewohnerinnen und Bewohner der Stadtteile ihre Hinweise und Anregungen.

Nach einer Überarbeitungsphase kehrten die Fachplanerinnen und Fachplanern im Frühjahr 2024 mit den Ergebnissen in die Stadtteile zurück und stellten das Struktur- und Maßnahmenkonzept zur Diskussion.
Nach einer weiteren Phase der verwaltungsinternen Aufbereitung wurde das Struktur- und Maßnahmenpaket im November 2024 dem Struktur- und Umweltausschuss sowie allen Ortsbeiräten vorgestellt.

Das Fuß- und Radverkehrskonzept beschreibt einen Rahmen für die Entwicklung der Infrastruktur für die nächsten 5 bis 10 Jahre. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt in einem stetigen Prozess. Dieser hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten und der Harmonisierung mit den Verkehrskonzepten anderer Verkehrsmittel.
zur ErgebnispräsentationFuß- und Radverkehrskonzept
