Das Haus für Demokratie und Vielfalt
Wegen Hanau, in Hanau und für Hanau.
Respekt und Toleranz, Begegnung und Meinungsvielfalt erhalten in Hanau ein neues Zuhause: das Haus für Demokratie und Vielfalt (HDV).
Wegen Hanau
Der 19. Februar 2020 ist der dunkelste Tag für Hanau in Friedenszeiten. Gokhan Gultekin, Sedat Gurbuz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kenan Kurtović, Vili-Viorel Păun, Fatih Saracoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov werden aus rassistischen Motiven dem Leben entrissen und ermordet. Der Anschlag reiht sich ein in eine lange Liste extremistisch motivierter Gewalttaten. Die vergangenen Jahre zeigen zudem deutlich, dass liberale Demokratien weltweit unter Druck stehen, autoritäre Strömungen erstarken und populistische Bewegungen zunehmend unsere Werte und Institutionen gefährden.
Hanau setzt mit dem Haus für Demokratie und Vielfalt ein starkes Zeichen gegen Hass, gegen Menschenfeindlichkeit, für Respekt, für Toleranz, für Rechtsstaatlichkeit.
In Hanau
Die Stadt Hanau hat dazu das ehemalige Gebäude der Commerzbank im Jahr 2021 erworben. Nach erfolgreicher Bewerbung der Stadt fördert das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen die Umnutzung und Neukonzeption zum Zentrum für Demokratie und Vielfalt im Rahmen des Programms „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit 3,4 Millionen Euro. Das Frankfurter Architekturbüro Meurer hat sich mit seinem Entwurf beim ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerb durchgesetzt und zeichnet für die Neugestaltung des Gebäudes verantwortlich. In den kommenden zwei Jahren entsteht am Kanaltorplatz das neue Haus für Demokratie und Vielfalt und bis dahin wird noch einiges passieren.
Für Hanau
Das Haus soll ein Ort werden, zu dem Hanauerinnen und Hanauer gerne kommen. Dafür ist es wichtig, auf die Wünsche und Bedürfnisse der Gesellschaft einzugehen. In der Beta-Phase möchte das Amt für Sozialen Zusammenhalt und Sport neue Ideen und Programme in der Praxis ausprobieren, gemeinsam mit der Hanauer Zivilgesellschaft weiterentwickeln und verbessern. Wir wollen testen, lernen, wachsen, zu Debatten anregen und neue Gesprächsräume schaffen.
Teil des Prozesses ist es, gemeinsam Fehler zu machen, zu scheitern, neu zu gestalten, zu provozieren, herauszufordern. Nicht jeder mag alle Ideen, doch das gehört zu einer guten (Programm-)Forschung dazu. So lernt das Projektteam aus jedem Schritt für eine stetige Weiterentwicklung. Die Erfahrungen aus der Beta-Phase fließen direkt in die zukünftige Gestaltung des Hauses für Demokratie und Vielfalt ein, damit das Haus zum Spiegelbild der Hanauer Gesellschaft wird – mit Ecken, Kanten und einer Geschichte, die bewegt.